02 Der branchenübliche Ansatz bei der Asset Allokation
Viele Investment Consultants und ALM-Manager kategorisieren die Kapitalanlagen ihrer Kunden entlang weniger Anlageklassen, wie zum Beispiel Aktien, Renten, Alternative Investments, etc.
Für diese wenigen Anlageklassen werden dann jeweils Prognosen für den Ertrag und die Volatilität erstellt, die meist direkt oder impliziert aus der Vergangenheit abgeleitet werden. Die Erträge werden, der einfacheren Berechnung halber, meist als normalverteilt angenommen. Eine vermeintlich effiziente Grenze („Efficient Frontier“) anhand historischer Varianz-Kovarianz-Matrizen wird errechnet und eine Asset Allokation entlang dieser wenigen Assetklassen - wie zum Beispiel 15 Prozent Aktien, 60 Prozent Anleihen, etc. – empfohlen.
Dieser Ansatz beruht auf drei grundlegenden ANNAHMEN:
KORRELATIONEN: Die benannten Anlageklassen sind nicht hoch korreliert, sie bewegen sich also wenig gemeinsam, und die Korrelationen bleiben in allen Marktphasen relativ stabil. Eine ausgewogene Mischung dieser Anlageklassen („Diversifikation“) führt daher zu einer Risikoreduktion des Gesamtportfolios.
RENDITEVERTEILUNG: Die Erträge und Renditen der Anlageklassen sind weitgehend normalverteilt (Gauß-Verteilung), Ausreisser ("Fat tails") kommen selten vor und müssen nicht berücksichtigt werden.
RENDITEPROGNOSEN: Durchschnittswerte für Renditen und Volatilitäten aus der Vergangenheit können auch für die Zukunft angenommen werden.